Zum Gedenken an Robert Blum
"Erschossen wie Robert Blum"
Diese Redewendung erinnert bis heute an das Unrecht, das dem Freiheitskämpfer Robert Blum wiederfuhr. Viele kennen das geflügelte Wort, doch die historischen Zusammenhänge die zur Entstehung dieses geflügelten Wortes führten, sind vielen nicht mehr geläufig.
Am 9. November 1848 wurde der Abgeordnete des Paulskirchenparlamentes
und führender Deutschkatholik Robert Blum in Wien standrechtlich erschossen.
Robert Blum war eine der wichtigsten deutschen Demokraten und setzte sich in der Revolution von 1848 für die Demokratie und die Bürgerrechte ein, wollte Gleichberechtigung für alle, Männer wie Frauen, alle Schichten, wollte eine allgemeine und kirchlich unabhängige Bildung, ein friedliches Zusammenleben in Europa. Ihm gelang es immer wieder, die Menschen aufzurütteln, er setzte sich ein für Religionsfreiheit und die freireligiösen Gemeinden.
Und doch musste er erleben, wie diese Revolution von 1848 nicht stark genug war, wie sie keine Einheit Deutschlands, keine Demokratie, kein friedliches Europa erreichen konnte. Die konservativen Kräfte erwiesen sich als stärker. Als Robert Blum - trotz seinem Abgeordnetenstatus (!) in Wien zum Tode verurteilt wurde, war sein Tod auch ein Zeichen der Niederlage des Freiheitswunsches im Vormärz. Aber sein Traum wurde nicht vergessen. Spätere Generationen stritten wie Blum für Menschenrechte, Selbstbestimmung und Demokratie und so lebt Robert Blum weiter z.B. in den Liedern, die bis heute an ihn erinnern, wie auch in anderen Formen des Gedenkens.