Abschied nehmen - Trauerfeier
Mit der Geburt beginnt der Lebenslauf, und der Kreis der Feiern. Mit dem Tode endet jedes Leben: ein Grund zum Feiern? Ja, wenn wir das Leben der Person feiern, die verstarb.
Der Tod ist in einer Freien Religion etwas natürliches und unausweichliches. Er ist weder Strafe noch Ergebnis einer Sünde früherer Generationen. Der Tod ist eine Funktion der enormen Komplexität, die unser Leben auszeichnet.
Tod macht das Leben zu etwas Kostbarem. Dass das Leben kurz und schnell vorübergleitet, verleiht jedem Tag eine Würze und Süße, die ein ewiges Leben nicht geben könnte. Die Sinnhaftigkeit unseres Lebens erwächst aus der Erkenntnis, dass uns nur eine begrenzte Zeit bleibt, etwas zu vollbringen, zu schaffen, zu schätzen, zu handeln, bevor das Ende kommt. Der Tod ruft daher auch sehr mächtige Gefühle in uns hervor: Trauer, Wut, Angst, Verwirrung, Einsamkeit, Verzweiflung, Erleichterung, Verlust und die Frage nach Versäumnissen, möglicher Schuld, dem eigenen Tod, den eigenen Leistungen.
Eine Trauerfeier soll helfen, sich mit diesen Gefühlen auseinander zu setzen. Wenn wir das nicht tun, zerbrechen wir an ihnen.
Landessprecherin Marlene Siegel
Eine freireligiöse Trauerfeier hat daher einen doppelten Sinn:
- Feier des Lebens der verstorbenen Person zu sein und auf ihre Einzigartigkeit und ihre Bedeutung in der Gemeinschaft hinzuweisen
- Stütze bei der Bewältigung der durch den Tod ausgelösten Gefühle zu sein und Anregungen zu Antworten auf die durch den Tod aufgeworfenen Fragen nach Sinn, Schuld und Wachstum zu geben.
Wir wollen Angehörige und Freunde ermuntern, Trauerfeiern mehr und mehr nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten und ihnen beim Ausdruck des Abschiedes helfen.
Wir gestalten Trauerfeiern für Mitglieder wie auch für Menschen ohne sonstige religiöse Bindungen. Wir sind für Trauernde auch nach der Bestattung noch da! (Info erbitten!)