Gedenkminute der Freireligiösen Immanuel-Kant-Gemeinde Neustadt an der Gedenkstätte KZ Hornbach am 28.08.2015
Wie jedes Jahr seit Bestehen der Gedenkstätte versammelten sich Gemeindemitglieder zu einem kurzen Gedenken an die dort im Frühjahr 1933 inhaftierten freireligiösen Mitglieder. Landessprecherin Renate Bauer wies darauf hin, wie tief die Erfahrungen von Verfolgung und Misshandlung Menschen prägen und erinnerte auch daran, dass nicht nur die Inhaftierten selbst großes Leid durchstehen mussten, sondern genauso ihre Angehörigen. Auch diese wurden ausgegrenzt, geschnitten, beleidigt und waren oft finanziell in großer Not. Solche Erfahrungen werden noch über Generationen weitergegeben, ein Grund mehr, gegen Hass und Gewalt auf der ganzen Welt zu kämpfen.
Diesmal nahmen auch Angehörige dreier Häftlinge teil: Sohn, Schwiegertochter und Enkelin von Fritz Ciriaci, Neustadt, zwei Enkel mit Partner und ein Urenkel von Fritz Schalk, Mutterstadt und ein Enkel von Jakob Schneider, Iggelbach.
Sie konnten auf der anschließenden Führung, geleitet von Eberhard Dittus und Regina Heilweck die Namen ihrer Angehörigen auf der Liste der Inhaftierten markieren.
Erfahren Sie mehr über die Gedenkstätte beim Förderverein "Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e.V"..
Wir gratulieren:
Glückwunsch an Mats Klaas Raeck und seine Eltern Nicole Kröger und Dirk Raeck. Mats erhielt am 12. Juli 2015 die Lebensweihe im Johannes-Ronge-Haus Ludwigshafen und wurde in die Betreuung durch die Gemeinde aufgenommen.
Glückwunsch an Björn und Michelle Perreth zur Hochzeit. Landessprecherin Renate Bauer hielt die Ansprache bei der Trauung in der evangelischen Kirche Iggelbach und gestaltete mit ihnen die freireligiöse Zeremonie des Entzündens der Hochzeitskerze.
Rundfahrt mit der "MS Sealife" am 13.08.2015
Kultursommer 2015:
Um ein freier Mann zu werden
Robert Blum
Szenische Lesung vom 21.07.2015
Das Kultursommerprojekt "Abrisshelden" schloss ab mit einer
szenischen Lesung über Leben und Themen von Robert Blum.
Thematisch und symbolisch gerecht führten Thomas Metzler und
Hilmar Kühn auf dem Platz der deutschen
Einheit (vielen Dank nochmals an das Management der Rheingalerie für die Nutzungserlaubnis) die Zuschauer durch eine fiktive Ausstellung
über Robert Blum. Seine Kindheit in Köln, wo er 1807 in ärmlichen Verhältnissen
geboren war, seine Wanderjahre als
Geselle und Autodidakt in Sachen Bildung konnten mitverfolgt werden, wie
schließlich seine Zeit in Leipzig, in
der Robert Blum als Theaterschreiber
sein Auskommen fand, sich auch häuslich niederließ und nun sowohl politisch wie
literarisch sehr produktiv wurde. Hier fand er seine Themen, dem Einsatz sowohl
für die deutschkatholische Bewegung, der Vorläufer der Freireligiösen, wie auch
sein Wille zur politischen Umgestaltung im Streben nach Demokratie und
Gleichheit. In der Nationalversammlung gehörte Blum zu den radikalen Demokraten,
setzte sich sehr für die deutsche Einheit ein.
Metzler und Kühn zeigten in der Wahl ihrer Texte von Blum, wie aktuell
seine Ideen auch heute noch sind, sowohl in Bezug auf Gerechtigkeit wie auch
mit dem Ziel eines geeinten demokratischen Europas. Das Echo trug Blums Worte
in diesem Augenblick auf den ganzen Platz.
Auch Blums tiefe Enttäuschung über die Zerredung der
Revolution kam zur Sprache. Seine Hoffnung, wenigstens in Wien werde die
demokratische Richtung siegen, wurde
auch zerstört. Stattdessen wurde er dort
am 9. November 1848 standrechtlich erschossen und mit einem Volkslied, das
Blums Andenken und Ziele lebendig hielt, endete die beeindruckende Lesung.
Auftaktveranstaltung im Kultursommer:
"Abgesang und freie Lust"
Am Sonntag, den 28. Juni startete das diesjährige Kultursommerprogramm der freireligiösen Landesgemeinde Pfalz mit der Lesung “Abgesang und freie Lust” im Johannes-Ronge-Haus. Trotz bestem Biergartenwetter waren einige Interessierte gekommen, um Landessprecherin Renate Bauer und dem Schauspieler Hilmar Kühn bei ihrem mehrteiligen Programm zu lauschen. Von der Antike bis in die heutige Zeit hatten die Beiden ein humorvolles und gleichzeitig zum Nachdenken anregendes Programm zusammengestellt, das im Publikum mehrfach für Überraschung sorgte, wenn der Name des Autors oder der Autorin genannt wurde. Nach einer intensiv genutzen Pause kamen im zweiten Teil auch die Fundstücke zum Thema Lust nicht zu kurz und auch die Ansichten von Dichtern aus anderen Kulturkreisen sorgten für Vergnügen.
Hilmar Kühn wird noch einmal in der Veranstaltungsreihe zu sehen und zu hören sein: am Dientstag, den 21. Juli um 19.30 spielt er gemeinsam mit Thomas Metzler auf dem Platz der Einheit eine szenische Lesung zum Freiheitskämpfer Robert Blum.
Akustischer Stolperstein auf SWR2
Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement erhielt Hugo Linnenfelser (90) am 01. Juni 2015 im Johannes-Ronge-Haus das goldene Ehrenzeichen der FLG Pfalz. Mit sehr persönlichen Worten würdigte Präsident Siegward Dittmann ihn als Archivar, Revisor, Vortragender und jederzeit bereitwilliger Helfer in der Landesgemeinde. Auch Marie-Luise Klein, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maxdorf war gekommen, um dem Geehrten ihre Glückwünsche zu übermitteln.