Frauen in der Freien Religion
gestern - heute - morgen
Freireligiöse Frauen gestern:
Vorkämpferinnen der Emanzipation
Vom Beginn ihrer Entstehung 1844 an fand die freireligiöse Bewegung großen Zuspruch bei Frauen in Deutschland.
Die damals noch so genannten deutschkatholischen und freiprotestantischen Gemeinden erwiesen sich auf dem Gebiet der Frauenemanzipation als vorbildlich.
In den meisten Gegenden waren Frauen im Gegensatz zum sonstigen religiösen und politischen Umfeld selbstständige Mitglieder mit eigenem Stimmrecht, auch noch nach der Heirat.
Im einzelnen traten freireligiöse Männer und Frauen mit ihren Gemeinden ein für:
- Unterstützung der allgemeinen Frauenbewegung
- Gleichstellung von Männern und Frauen in der Familie unter Wahrung der Erzieherinnen- und Mutterrolle
- Recht auf Scheidung
- Förderung der Berufstätigkeit durch gemeindeeigene Ausbildungsangebote (z.B. Frauenhochschule in Hamburg 1850)
- Förderung der Frauenbildung durch entsprechende Frauenbildungsvereine
- gleiche Aufgaben der Frauen und Männer in der Gemeinde, was lt. Beobachtern einen unbefangenen Umgang zwischen Frauen und Männern förderte
- Einrichtung von Kindergärten.
Berühmte Frauen aus der freireligiösen Bewegung oder von ihr maßgeblich beeinflusst:
Luise Otto-Peters
Gründerin des allgemeinen deutschen Frauenvereins, gehörte zum Kreis um Robert Blum, dem Organisator der deutschkatholischen Gemeinden.
Emilie Wüstenfeld
gründete mit Julius Fröbel und Malwida von Meysenbug die erste Frauenhochschule Deutschland 1850 in Hamburg und war aktiv in der Arbeiterbewegung für die Belange der Arbeiterinnen.
Malwida von Meysenbug
wirkte bei der Gründung der ersten Frauenhochschule mit und trat mit ihren Schriften und Romanen ihr Leben lang für die Frauenemanzipation ein.
Lily Braun
Sozialdemokratin, war der Gesellschaft für ethische Kultur, einer freigeistigen humanistischen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts verbunden.
Käthe Kollwitz
stammte aus einer freireligiösen Familie, deren Einstellung sie mit zu ihrer kämpferischen Kunst bestimmte.
Freireligiöse Frauen heute und morgen:
Bedingt durch Not und Armut nach 1945 beschränkte sich die Frauenarbeit in den freireligiösen Gemeinden bis in die 60er Jahre auf Wohlfahrtsarbeit.
Dann erlebten die jüngeren Frauen, dass die Rechte, für die ihre Vormütter gekämpft hatten, oft nur auf dem Papier standen.
Damit begann für uns freireligiöse Frauen eine zweite Emanzipationsbewegung mit dem Ziel, die gleichberechtigte Mitarbeit und praktische Verwirklichung unserer Rechte in der eigenen Bewegung und im gesamtgesellschaftlichen Bereich voranzutreiben, ein Prozess, der noch lange nicht beendet ist.
In Ludwigshafen gründeten wir eine Frauengruppe.
Auch im BFGD (Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands) gibt es eine Frauen-Arbeitsgemeinschaft.
Wir beschäftigen uns mit Themen wie:
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Frauen und Männern
- Frauenbilder in den Religionen, weibliche Religiosität - Stärkung oder Hemmung?
- Frauen im Alter
- Frauen und Wechseljahre
- Stärkung von Mädchen und ihres Selbstbewusstseins
Wir fordern:
- Familien- und frauenfreundliche Arbeitszeitregelungen
- Frauenquoten in Beruf und Politik
- Entlastung vor allem der Frauen bei der Pflege von Angehörigen
- Psychosomatische Ambulanz in der neuen Psychiatrie.
Freireligiöse Frauengruppe Ludwigshafen
Wörthstraße 6 a
67059 Ludwigshafen
Tel. 0621 - 51 25 82
Fax 0621 - 62 66 33
Email: Kontaktformular
Konto:
Stadtsparkasse Ludwigshafen
BIC: LUHSDE6AXXX
IBAN: DE54 5455 0010 0000 0093 16
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